Sepp Friedhuber

Sepp Friedhuber, 1948 in Ansfelden (OÖ) geboren, ist Bergsteiger, Fotograf, Buchautor, Biologe, „Universum“-Filmer, Romy-Preisträger, Fernreisender, Organisator des Naturfreunde-Bergfilmfestivals und war über 30 Jahre lang Alpinreferent der Naturfreunde Österreich.

 

Wenn Sepp mit seiner ruhigen, gelassenen Art und viel Wortwitz beginnt, Anekdoten über seine letzten Reisen zum Nordpol zu erzählen, zieht er die Zuhörer rasch in seinen Bann, und alle lauschen gespannt dem großen, grau melierten Mann, der selber ein wenig an einen Eisbären erinnert. Fünfmal war Sepp nun schon mit einem russischen Eisbrecher in der Arktis unterwegs, kein anderer Österreicher war öfter am Nordpol als er.

Seine Reisen macht der ehemalige Biologieprofessor aus Ansfelden jedoch nicht nur aus Abenteuerlust: Ihn beschäftigen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Nordpol, das Franz-Joseph-Land und Tschukotka im äußersten Nordosten von Russland, die nirgendwo drastischer als in der russischen Arktis zu spüren sind. Mit dem Rückgang des Eises verschwindet der Lebensraum der Tierwelt, und dem Menschen drohen schwerwiegende Veränderungen. Sepps Referat zum Thema „Bedrohte Arktis“ war ein wichtiger Schwerpunkt auf der Umweltkonferenz 2008 der Naturfreunde in Linz. Über die Eisbären, potenzielle Opfer der Klimaerwärmung, wurde im „Naturfreund“ 1/2009 ein Artikel mit Fotos von Sepp Friedhuber veröffentlicht.

 

Das Reisetagebuch von Sepp umfasst über 20 Reisen und Expeditionen nach Südamerika, neun Asienreisen, 40 Trips nach Afrika. In den letzten Jahren führten ihn 11 Reisen in die Arktis, und zweimal war er in der Antarktis. Neben der Arktis hat es dem leidenschaftlichen Bergsteiger und Autor des Buches „Berge Afrikas“ der Schwarze Kontinent angetan. Ganz besonders liegen ihm die Flachland- und Berggorillas im Kongo und in Ruanda am Herzen. Sie zählen, trotz Nationalparks, zu den stark gefährdeten Tierarten (nachzulesen im „Naturfreund“ 4/2008).

 

Seit mehr als 40 Jahren für die Naturfreunde aktiv

Sepp kennt die schönsten Platzerln dieser Erde, trotzdem kommt er immer wieder gerne in seine Heimat Oberösterreich zurück. Am liebsten schnallt er die Tourenski an oder wandert im Dachsteingebiet, um zum Beispiel im Wiesberghaus, einem wichtigen Stützpunkt für Alpinausbildungen der Naturfreunde, vorbeizuschauen.

 

Bereits seit mehr als 40 Jahren ist Sepp Friedhuber nun für die Naturfreunde aktiv – mit Herz und Seele. Engstirnigkeit und klein kariertes Denken waren ihm schon immer ein Gräuel. Als wichtiger Vordenker drückt er sich nie vor manchmal auch heftigen Diskussionen, um gute Entscheidungen für die Naturfreunde zu bewirken.

 

Ein Miteinander – auch mit anderen Vereinen wie dem Alpenverein – war ihm immer wichtig. Somit konnten zahlreiche wertvolle Einrichtungen, zum Beispiel die Notfall-Hotline und Kurse für alpine Sicherheit ins Leben gerufen werden.

Die ersten Kontakte mit den Naturfreunden hatte Sepp durch einen Bekannten, der ihn 1962 über das Bergsteigen und Skifahren zum Verein brachte. „Ich habe mich auf Anhieb aufgenommen und wohl gefühlt“, so Sepp, der schon bald die Aufgabe des Jungbergsteiger-Referenten der Ortsgruppe Traun übernahm. Bald danach wurde er Bergsteigerreferent der Naturfreunde Oberösterreich und schließlich Bundesreferent für Bergsteigen. Seitdem ist er aus dem Funktionäre-Team nicht mehr wegzudenken und ein geschätzter Naturfreund mit dem nötigen Weitblick.

 

Steckbrief

 

  • Seit dem 14. Lebensjahr Bergsteiger und Fotograf
  • Von 1974 bis 2003 Biologieprofessor am BRG Fadingerstraße in Linz und von 1992 bis 2007 an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Linz
  • 1973: 1. Expedition nach Südamerika mit einigen Erstbesteigungen in der Königskordillere in Bolivien, weitere Erstbegehungen auch im Garhwal Himalaya, Indien
  • Acht TV-Dokumentationen für „Land der Berge“, zwei für „Universum“
  • 2001: Gewinn der „Goldenen Kamera“ beim Internationalen Filmfestival in Graz für beste Naturdokumentation
  • 2001: Goldene Romy als Spezialpreis der Jury für die „Universum“-Dokumentation „Ur-Amazonas – Fluss aus der Wüste“
  • Zahlreiche Publikationen, Artikel sowie Diavorträge
  • Zahlreiche Preise bei nationalen und internationalen Fotowettbewerben; 2001 Staatsmeister für künstlerische Fotografie in der Sparte Dia
  • War über 30 Jahre Alpinreferent der Naturfreunde Österreich, mehr als 20 Jahre Kursleiter und Ausbilder der Lehrgänge „Instruktor Alpin“ und „Hochalpin“ der Bundessportakademie Linz (früher BAFL)

Sepp Friedhuber, Organisator des Bergfilmfestivals

Sepp Friedhuber ist seit vielen Jahren über die Naturfreunde-Alpinistengilde mit Gerlinde Kaltenbrunner befreundet!

Immer für einen Spaß zu haben: Sepp "zieht" den 75.000 PS starken Eisbrecher "Yamal", der eine bis zu 4 m dicke Eisdecke durchpflügen kann.